*Unser Glanz ist Resonanz
Der Saal ist gut gefüllt. Kinder, Enkelkinder, Nachbarn und Freunde sitzen an langen Tischen. Der Raum ist mit Stimmengewirr über dieses und jenes gut gefüllt. Die Jubilarin ist sichtlich nicht mehr die Jüngste. Mit 85 Jahren erwärmt ihr Herz am meisten, dass tatsächlich alle Enkelkinder gekommen sind. Sogar zwei Urenkel sind dabei. Das hat sie kaum zu träumen gewagt.
Vorne am Eingang hört man erste Klänge eines Posaunenchores.
Einblasübungen, damit der erste Ton sitzt. Denn der erste Eindruck ist entscheidend. Geblasen wird entweder, was der Jubilarin vertraut ist oder die Enkelkinder begeistert. Eine Mischung aus Chorälen und fetzigem Pop. Die letzten Gäste sind eingetrudelt. Der Posaunenchor betritt den Saal. Die Instrumente glänzen im Licht.Start mit einem Kracher. Ein „Hallo wach“. Die Klänge des Posaunenchores schwingen im Raum und hinterlassen Eindruck. Die Resonanz ist Applaus.
Das Lieblingslied der Jubilarin wird geblasen: „Hab´ oft im Kreis meiner Lieben…“ Sie schluckt und die Rührung ist ihr anzusehen. Dann erklingen Choräle und füllen die Luft. „Großer Gott wir loben Dich“, „Lobe den Herrn“. Lieder, die sie schon als Konfirmandin auswendig lernen musste.
Die Melodie ruft den Text in den Sinn. Nicht greifbar, aber doch real ist Gott selbst mit im Raum. Im Saal hat sich die Stimmung verändert. Es ist festlich geworden. Auf den Wangen der Jubilarin glänzen Tränen.
Sichtbare Resonanz. Vieles schwingt jetzt mit, das gar nicht zu benennen ist. Die schönste Gottesgabe, die Musik, hat es herausgelockt. Resonanz auf die Klänge des Posaunenchores. In der Luft liegt etwas von Dankbarkeit und Geborgenheit. Es schwingt mit, dass sie bei allem Kummer immer von Gott gehalten wurde. Der Glanz der Liebe Gottes ist im Raum.
Eine Resonanz auf die Musik. Der Posaunenchor als Botschafter der Liebe Gottes.
“Bleib bei mir Herr, der Abend bricht herein” beendet das Ständchen. Verbunden wird die Musik mit den Wünschen, dass Gott spürbar den Lebensabend der Jubilarin begleiten möge. Sie und auch Ihre Kinder bedanken sich mit glänzenden Augen draußen vor der Tür. Das nehmen wir dankbar entgegen. Was hier gelang, liegt nur zum Teil in unseren Händen und hinterläßt Glanz und Wärme in uns und anderen.
Dann gerät etwas in Schwingung und die Liebe Gottes glänzt auf.
*Unser Glanz ist Resonanz.